Gundelach - Geschichte |
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Tube Museum / Collection |
Please use Google translater for other
languages. https://translate.google.com/ Die Geschichte des Glases in Thüringen wird hier sehr gut beschrieben >>Geschichte Glashütten benötigen große Mengen Energie zum Schmelzen und zur weiteren Verarbeitung. Thüringen hatte hier durch seinen Reichtum an Holz gute Bedingungen. So entstanden viele Glashütten, die zunächst alle Gebrauchsgegenstände aus Glas herstellten. 1645 erteile Herzog Ernst den Glasmachern Hans Holland und David Schmidt in Gehlberg die Erlaubnis zum Bau einer Glashütte, nebst Wohnhäusern für die Angestellten und deren Familien, sowie Weideland für die Viehhaltung und sicherte vertraglich die Lieferung von Holz gegen Bezahlung zu. Emil Gundelach wurde am 29.11.1821 in Stützerbach geboren. (Stammbaum) und erlernte dort bei F.F. Greiner das Glasmacherhandwerk. Zwischenzeitlich ging er auch zu Dr. Fuß in Schönebeck bei Magdeburg, um dort bei dem bekannten Glasmacher seine Kenntnisse in venezianischer Glaskunst zu erweitern. https://www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2012-1w-mattes-fuss-millefiori-engl.pdf Dr. Fuß war Chemiker und hatte großr Kenntnis von der Herstellung spezieller Gläser. Durch Vererbung wurden die Zahl Anteile an der alten Glashütte immer größer, die Anteile selbst aber immer kleiner. Zwangsläufig ergaben sich immer mehr Streitigkeiten, die dazu führten, dass kaum noch eine Entscheidung getroffen werden konnte. Durch Heirat mit Hulda, geborene Greiner, kam er nach 1852 nach Gehlberg, zu Anteilen an der Glashütte und gründete sein eigenes Unternehmen. Nach nicht endenden Streitigkeiten beschloss die Mehrheit der Anteilseigner ihre Anteile an Herzog Ernst zu verkaufen. Fortan waren dort dann nur noch die Glasmacher Heinrich Hartwig, Friedrich Heinz und Emil Gundelach, jeder für sich auf eigene Rechnung arbeitend, tätig. Die alte Glashütte, am 5. Nov. 1897 abgebrannt. Die Leitern am Gebäude und auf dem Dach sollen dazu gedient haben, im Falle eines Feuers, zum Löschen schnell nach oben zu kommen. Nach dem Tode des Friedrich Heinz übernahm sein Schwiegersohn Franz Schilling, ebenfalls in Stützerbach geboren, den Hüttenanteil. Er hatte Wissen in der Medizintechnik, der chemische Labortechnik und brachte so viele nützliche Erkenntnisse mit nach Gehlberg. Er hatte längere Zeit im Eichamt von St. Petersburg gearbeitet und legte so sicher den Grundstein für das spätere Gehlberger Eichamt. Gehlberger Eichamt DasGebäude existiert heute nicht mehr! Über das Firmenemblem, bestehen aus dem großen G für Gundelach und der Balkenwaage, kann man über die Bedeutung der Waage nur spekulieren. Am wahrscheinlichsten ist wohl die Vermutung, dass bei der Herstellung des Glases die einzelnen Komponenten sehr genau abgewogen werden mussten. Eine andere Deutung betrifft das sogenannte "Marktrecht", dessen Symbol die Waage war. Um das Marktrecht zu erlangen, musste man einen seriösen Geschäftsumgang nachweisen. Auch Schilling besaß bereits eine Firma in seinem Heimatort Stützerbach,
die er 1874 samt 18 Glasbläser nach Gehlberg verlegte. Emil Gundelach hatte sein Unternehmen bereits 1852 gegründet. Zu seinen Erzeugnissen zählten Glasinstrumente und Hohlglas.
Emil Gundelach 29.11.1821 / 26.11.1888 Er entwickelte die Weiterverarbeitung von Glasrohren vor der Lampe ( Flamme ) zu allerlei Produkten. Ab etwa 1870 wurde der Bedarf an wissenschaftlichen Geräten immer größer und er stellte sich mit der Herstellung entsprechender Produkte darauf ein. So produzierte er in dieser Zeit bereits Geissler-Röhren, Fluoreszenz-Röhren, Vakuum-Röhre, Puluj-Röhren, Doppel-Radiometer, Tesla-und Goldstein-Röhren. Wie bedeutend seine Produkte im Ausland, zumindest USA waren, ergibt sich aus der amerikanischen Zeitung, "Der Deutsche Correspondent" vom 25.Dez. 1888.
Da wird berichtet, dass er in Deutschland der erste gewesen sei, der birnenförmige Glasglocken für das elektrische Licht fabriziert haben soll. Als Emil Gundelach 1888 starb hinterließ er 3 Söhne. Arthur 1852-1895 war Leutnant beim Militär. Eugen und Max Gundelach führten ab 1904 gemeinschaftlich das Unternehmen als OHG. Nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen am 08. Nov. 1895 begann man in Gehlberg mit der Herstellung erster Röntgenröhren und war in den Folgejahren einer der bedeutendsten Hersteller der Welt. >>Details Eugen Gundelach wiederum hatte 3 Kinder, Hulda, Anna Clara und Emil Arthur Hugo. 1922 traten Anna Clara und Emil als persönlich haftende Gesellschafter in die OHG ein. 1928 verstarb Eugen Gundelach. Sein Sohn Emil wurde zum Geschäfsführer und alleinberechtigtem Vertreter ernannt. Eugen Gundelach, 12.06.1854 / 12.06.1928 Bekannt ist, dass er sich Emil jr. sehr für Elektrische Komponenten interessiert haben soll, was in Anbetracht der von Gundelach hergestellten Lehrmittel nicht verwunderlich ist. Ich komme später noch einmal auf ihn, Emil 2, zurück. Max Gundelach hatte über die Universität Heidelberg persönlichen Kontakt zu W. C. Röntgen, welcher 1895 die X-Strahlung (auch genannt Röntgenstrahlung) entdeckte. M. Gundelach und Mitarbeiter Röntgens entwickelten die industrielle Herstellung von Röntgenröhren. Noch im selben Jahr wurden die ersten Röntgenröhren in Gehlberg hergestellt. Max war der Techniker. Er wurde 1922 von der Universität Karsruhe zum Ehrensenator ernannt.
Max Gundelach 24.04.1858 / 06.10.1939 Von Max Gundelach stammt die seinerzeit weltbekannte Regenerier-Vorrichtung DRGM 346 585, wovon behauptet wird, dass der innere Kondensatorwickel überwiegend in Heimarbeit von den Angehörigen der Glasbläser hergestellt worden sein sollen.
Am 05.Nov. 1897 brannte die alte Dorfglashütte ab und man stand vorübergehend vor dem "Aus". Es war wohl so, dass in der Glashütte das Glas geschmolzen und dann daraus Rohre gezogen wurden. Diese Rohre gingen dann in die, auf der gegenüber liegenden Straßenseite gelegenen Betriebsräume (ehemaliges Herrenhaus), wo daraus Röntgenröhren geblasen und komplettiert wurden. Sofort nach dem Brand startete Gundelach auf der gegenüber liegenden Straßenseite mit dem Bau einer neuen, modernen Glashütte. Am 27. April 1898 erfolgte die Grundsteinlegung und schon am 05. Oktober 1898 begann die erste Schicht im neuen Hüttenbetrieb. Eine unglaubliche Leistung! Die müssen mit allen Handwerkern Tag und Nacht daran gearbeitet haben.
Die neue Glashütte Die Beheizung wurde nach kurzer Zeit bereits auf Kohle von Holz auf Kohle umgestellt. Man betrieb eine eigene Gasanstalt und erzeugte über Dampfkessel und Generatoren den erforderlichen elektrischen Strom. Schon vor der Jahrhundertwende besuchte er Ausstellungen in Chicago und St. Louis, von wo er unter anderem 1904 die "Grand Prize Medaille" erhielt.
Hier ein Link zu den Deutschen Ausstellern und ihre ausgestellten Artikel. https://ia800209.us.archive.org/25/items/deutscheunterre00goog/deutscheunterre00goog.pdf >> was Gundelach dort ausstellte
Im Frühjahr 2017 habe ich alle verfügbaren Dokumente und Preislisten aus der damaligen Zeit gesichtet und gescannt. Das älteste verfügbare Dokument stammte von 1903. Bislang ist es mir noch nicht gelungen, ältere Dokumente oder Schriftstücke aufzutreiben. Daraus konnte ich zumindest eine Übersicht erstellen, welche Typen von wann bis wann hergestellt wurden. Das waren ca. 50 Grundtypen, die dann noch wahlweise mit unterschiedlichen Regeneratoren, Osmo-, Bauer- und Gundelach, geliefert wurden.
Man darf davon ausgehen, dass Gundelach seine Röntgenröhren auch an etliche Wiederverkaufsfirmen im In- und Ausland lieferte, wobei bis heute nicht festgestellt werden konnte, ob diese auch die typische Gundelach-Kennzeichnung hatten, vielleicht nur mit einer Nummer versehen waren oder gar keine Kennzeichnung trugen. So konnte ich feststellen, dass Anbieter wie z.B. Ernecke, Berlin, eigene Röhrenbezeichnungen verwendete, aber die dazu veröffentlichten D.R.G.M. oder D.R.P.-Nummern original von Gundelach stammen. Ein weiteres Beispiel ist im Katalog 1909 von Müller-Uri, Braunschweig zu finden. Auch hier stammen die Röhren von E. Gundelach. Auch im Katalog No.3 von R. Friedlander, Chicago, findet man Gundelach Röntgenröhren wieder, hier sogar mit Original Patent- und Schutzrechts-Nummern. Desweiteren James Biddle, Philadelphia Katalog von 1903 Auch im Kney-Scherer Katalog 1904 Oder Max Kohl Katalog 100, ca. 1927 RGS Katalog 1898 bzw. 1912 Ich bin mir sicher, dass noch weitere Firmen beliefert wurden, dazu müsste man aber im Besitz bebilderter Kataloge sein. Gundelach lieferte auch schon um die Jahrhundertwende ein umfassendes Spektrum an Lehrmitteln für Schulen, Institute etc. Alle erschienenen Kataloge tragen fortlaufende Nummern, egal um welches Anwendungsgebiet es sich handelte. Das Glasmuseum-Gehlberg befndet sich im alten Herrenhaus der Gundelachs, wo auch einige Röhren und Erzeugnisse nebst Dokumenten ausgestellt sind. Eine Diashow zeigt ca. 50 verschiedenen Röhren von Gundelach. Ferner wird auf einem Video gezeigt, wie Glas hergestellt und verarbeitet wird.
Ab 09.Sept.2017 sind alle Gehlberger Museumsbereiche unter dem Namen "Thüringer-Museumspark" zusammengefasst.
Am gleichen Tag wurde auch das neu gestaltete Wilderer-Museum wieder eröffnet. Die Produktion von Ionen-Röntgenröhren endete etwa um 1925. Zu der Zeit waren 150 Mitarbeiter beschäftigt. Bereits 1913 hatte Coolidge die Glühkathoden-Röntgenröhre erfunden, die den Ionen-Röhren deutlich überlegen waren. Gundelach hat hier noch erste Anfänge gestartet, wurde aber letztendlich von der industriellen Fertigung bei Müller / Philips, Siemens, u.a. überrollt. Jetzt komme ich wieder auf den 1899 geborenen Sohn von Eugen Gundelach, Emil, Arthur, Hugo Gundelach zurück. Im Jahre 1936 gab es die folgenden Firmendaten:
Es kam in der Folge zu Kontakten mit Manfred von Ardenne, dem Bau von Oszilloskop- und Bildröhren. 1931 hatte Emil Gundelach noch eine Firma Gundelach & Co. gegründet. Sie diente ursprünglich der Verwertung diverser Patente und Schutzrechte. Am Nov. 1935 wurde der Vertrieb von Radio-Einzelteilen und Fernseh-Einzelteilen begonnen. Das Warenzeichen war DETEX..
Im Mai 1936 wurde dieser Vertrieb auf die DETEX-Union, Berlin übertragen. Ende 1936 war die Gundelach und Co. erloschen. Gundelach-Inserate bezogen sich fortan im Wesentlichen auf Oszillographen-Röhren, komplette Bausätze, und dergleichen.
Nachfolgend einige Röhren zu den Bausätzen
Nachfolgendeine Gundelach-Röhrenschachtel aus dieser Zeit. Hier steht auf dem erste Bild: "50 Jahre" und der Zeitraum 1887-1937. Wie kommt das zustande? Gleichzeitig aber auch:"gegründet 1852".
In der nachfolgenden Veröffentlichung gibt es einen ersten Hinweis, auf das, was man produzierte. Dabei fällt mir auf, dass die Schrift in der obersten Zeile, der "Tannenberg-Schrift", von den Nazis in der Zeit von 1933 bis 1941 verwendet, fast identisch ist. Bestimmt kein Zufall!
1937 schied Anna Clara Treß, geschiedene Reichenbächer, geb. Gundelach, aus dem Unternehmen aus.
Am 30.09.1938 trat der Kaufmann Paul Heinrich aus Gehlberg als persönlch haftender Gesellschafter in die offene Handelsgesellschaft ein. Es konnte bis heute nicht herausgefunden serden, wer dieser Paul Heinrich war. Ein späteres Dokumen nennt seinen Wohnort Schöneiche bei Berlin. Am 26.10.1938 schied Max Gundelach aus der OHG aus. Er verstarb 1939 im Alter von 91 Jahen. Am 01.10.1938 wurde die OHG in eine KG umgewandelt. Am gleichen Tag beteiligte sich die Ehefrau von Emil (2) Gundelach mit einer Einlage. Am 15.10. 1938 ist der zuvor erwähnte Paul Heinrich wieder ausgeschieden. Ein äußerst merkwürdiger Vorgang. Was man währen des zweiten Weltkrieges im Detail hergestellt hat, ist nicht bekannt. Aber das bei Rotterdam erbeutete Magnetron der englischen Luftwaffe soll gegen Kriegsende dort zu glastechnischen Untersuchungen gewesen sein. In meiner Sammlung befindet sich das, auf Basis des in Rotterdam gefindenen Magnetrons, entwickelte LMS10. Auf der Rückseite befindet sich der Buchstabe "G", der dem Gundelach-G sehr ähnlich ist. Wurde auch hier in Gehlberg an dem LMS10 gearbeitet? Das "G" auf dem LMS10 Das Original-Gundelachzeichen Bekannt ist, dass Emil (2) seinerzeit, wie viele andere, dem NS angehörte und gegen Ende des Krieges in Gehlberg Ortsgruppenführer war. Diesen Posten soll er aber auf Drängen anderer angenommen haben, weil ihn niemand übernehmen wollte. 1945, gegen Ende des Krieges, rückten die amerikanischen Truppen nach Gehlberg vor. Bei Gundelach wurde alles für sie scheinbar wichtiges und wertvolles aufgeladen und abtransportiert. Emil (2) Gundelach wurde festgenommen und ins US-Internierungslager nach Dachau verbracht. Ingesamt waren hier über 100.000 Personen interniert, deren Vergangenheit bezüglich der NS-Zeit überprüft werden sollte. 1948 kam Emil (2), ohne etwas negetives über ihn herausgefunden zu haben, in Dachau wieder frei. Seine Familie wusste bis dahin nicht, wo er war. Anfang der 50er Jahre begann er in Rottershausen in den noch vorhandenen Gebäuden der ehemaligen Luft-Munitionsanstalt (Muna)mit dem Bau einer neuen Glashütte, die 1952 in Betrieb ging. Wegen nicht eingehaltener Zusagen der Gemeinde, Wohnraum für anzuwerbende Glasbläser zur Verfügung zu stellen, schleppende Auszahlung zugesagter Gelder und nichtzuletzt etlicher Sabotagevorgänge, ging sein Unternehmen bald darauf in Konkurs. Nach dem Tod seiner Mutter 1954 in Gehlberg, zu deren Beerdigung er dort hinreiste, nahm er einen Posten als Ingenieur im damaligen Röntgenrwerk in Rudolstadt an, wo er 1969 verstarb. Die meisten Grabsteine der Familie Gundelach befindet sich auf dem Friedhof von Gehlberg.
In Unkenkenntnis der Auswirkungen der Röntgen-Strahlung sind seinerzeit viele Mitarbeiter gestorben. Ihnen zu Ehren gibt es den nachfolgenden Gedenkstein.
Die Gundelach Gebäude Mitte und links heute 2017 Gundelach war wohl, neben C.H.F. Müller in Hamburg, der ebenfalls aus Thüringen stammt, der weltweit bedeutendste und größte Hersteller von Ionen-Röntgenröhren. Innerhalb kurzer Zeit wurden bereits gigantische Mengen davon hergestellt und im In- und Ausland abgesetzt. In einem Inserat aus dem Jahre 1901/02 wird eine Zahl von bereits 23.000 Stück gelieferter Röhren genannt. Es bestand damals schon glastechnisch reger Kontakt zu Schott in Jena.
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