Zehnder Röntgenröhre

 

©  Tube Museum / Collection
Udo Radtke,  Germany
  2017-03-13

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Ludwig Louis Albert Zehnder, geb. 04.05.1854 in Illnau, gest. 24.03.1949 in Oberhofen am Thunersee.

Er studierte von 1873-75 Maschinenbau in Zürich und hatte danach 15 Jahre lang in Basel eine Fabrik für elektrische Apparate.

1885 ging er zum Studium der Physik zu Hermann von Helmholz nach Berlin, danach zu Röntgen nach Gießen, wo  er 1887 promovierte. Er wurde Röntgens Assistent und ging mit ihm nach Würzburg.

1893 wurde er außerordentlicher Professor in Freiburg i. Br. 1899 ging er wieder als Assistent und Privatdozent zu Röntgen nach Würzburg, dem er 1900 nach München folgte.

Er entwickelte auch eine nach ihm benannte Glimmentladungsröhre und befasste sich auch mit Hochfrequenztechnik.

Nun habe ich eine Röhre bekommen, welche die Aufschrift Zehnder und Eidgenössisches Patent CH12246 hat.

Bei der nachfolgenden Recherche war folgendes zu finden.

Hier steht auch das Eidgenössische Patent CH12246 mit Datum 15.11.1896. aber schon mit Priorität 22.04.1896 und mit folgenden Details.

 

Irgendwie hat die Zehnder-Röhre in meiner Sammlung nicht viel mit dem Patent gemeinsam. Sie besitzt bereits die übliche Antikathode, die aber im Patent nicht weiter erwähnt wird. Somit ist davon auszugehen, dass meine Röhre erst kurz nach der Patenterteilung entstanden sein muss. Andererseits aber auch nicht viel später, weil dann bereits andere Ausführungsformen mit Hilfsanoden bestanden, die von der Kugel der Röhre ausgingen.

Darüber hinaus existiert noch das  Patent CH 12751 mit Priorität vom 14.08.1896 über einen elektrisch aktivierbaren Regulator. Er ist damit wohl der erste, der diese später vielfach verwendeten Konstruktionen zumindest in der Schweiz anmeldet hatte. Vielleicht ein Grund dafür, dass spätere Schutzrechte von Gundelach, Schilling, Berger etc., nur ein DRGM hatten.  >>Patent CH 12751


Abmessungen: Kugel 80mm, Höhe 330mm Antikathode: Platinblech aufgenietet

Antikathode Rückseite Kathode, rechts Aktivkohle zur Regulierung des Innendruckes.


Alle Durchführungen aus Platindraht. Da, wo der Draht die Einschmelzung verlässt, ist noch ein ca. 20mm langes Glasröhrchen vorhanden. Darin ist der Draht von der Anschluss-Öse her, umgebogen und zurück gesteckt. Vorteil: Der Draht kann an der Einschmelzung nicht abbrechen. Anode seitlich am Kathodenhals, kurz über der Kathode angesetzt.


Kathoden-Anschluss und Aktivkohle-Vorrat zur Druckregulierung. Schrift auf der Kugel "Pat.12246"

 
Schrift auf der Kugel: "System Prof. Zehnder"  


    Sollte jemand eine Fehler finden oder etwas zu ergänzen haben, so bitte ich um eine Mail. 

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