Röhren Lagerung |
©
Tube Collection Udo
Radtke,
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Die üblichen Schäden an Röhren sind:
Detail mit Fotos siehe >>hier Ausdünstung von Schadstoffen aus:
Diese Schadstoffe allein für sich oder im Mix einen schädlichen Einfluss auf eingelagerte Röhren haben können. Insbesondere älteres Papier ist stark säurehaltig und zur Verpackung von Röhren zu längerer Lagerzeit nicht geeignet. Kommt Feuchte hinzu wird die Säure besonders agressiv. Deshalb ist es erforderlich, den Lagerraum regelmäßig gut zu belüften. Inzwischen habe ich sogar die Glasfronten meiner Vitrinen entfernt um einen Luftaustausch zu gewährleisten. Die Luft im Raum wird mit einem größeren Ventilator 2x taglich für ca. 5 min. umgewälzt und im gleichen Zeitfenster wird ein Teil der Raumluft nach draußen gefördert. Raumfeuchte Ein wesentlicher Einfluss geht von der Raumfeuchte aus. Eine relative Luftfeuchte von durchschnittlich 60%, wie sie in Wohnräumen üblich ist, kann in einem Kellerraum bereits zu hoch sein. Die Außenwände liegen teilweise im Bereich von Grundwasser und das ist kalt. Die Wände sind nicht wärmegedämmt und somit auch auf der Raum-Innenseite kalt. In diesem Grenzbereich kann dann die relative feuchte der Luft bis 100% betragen und auf der Oberfläche der Wand möglicherweise sogar schon Schwitzwasser auftreten. Liegen im Bereich von solchen Außenwänden Vitrinen oder Regale mit eingelagerten Röhren, so können sie Schaden durch zu hohe Feuchte nehmen. Inzwischen betreibe ich seit einigen Jahren im Raum meiner Sammlung einen Entfeuchter, der die relative Luftfeuchte zunächst auf ca. 60% hielt, inzwischen habe ich ihn auf 55% eingestellt und im Bereich der kälteren Außenwand platziert. Spannungsrisskorrosion Das ist ein Schaden, der an Messingsockeln blank, verchromt oder vernickelt in Form von Rissen auftritt, ausschließlich an solchen Sockeln, die im Tiefziehverfahren hergestellt wurden. Begünstigt wird der Vorgang durch Anwesenheit von Ammoniak- Dämpfen. So gibt es Röhren in meiner Sammlung, die mit blanken Sockel einwandfrei in die Vitrinen gestellt wurden und durch Spannungsrisskorrosion nach etwa 10 Jahren aus ihren Sockeln fielen. Das kann man dann nur noch mit verlöteten Drahtbandagen zusammenhalten. Es sieht nicht schön aus, aber es hilft zumindest. Korrosion metallischer Teile Hier spielen offensichtlich Schadstoffe aus der Luft im Zusammenspiel mit hoher Feuchte eine Rolle. Ich habe mich inzwischen entschlossen, die Metallischen Teile dieser Röhren mit einer hauchdünnen Schicht eines Fettes mit dem Hauptbestandteil Bienenwachs zu behandeln und so zu schützen. Natürlich sollte man zunächst die Flächen und Stifte reinigen. Unterbrechungen an Anschlüssen Sie werden Röhren finden, die zum Zeitpunkt der Einlagerung einwandfrei arbeiteten aber jetzt nach längerer Zeit Unterbrechungen aufweisen. Ein Schwachpunkt, besonders alter Röhren, ist die Stelle, wo die Drähte aus dem Glaskolben heraus kommen. Hier sind Säuren am Werk, die den Draht unmittelbar am Austritt aus dem Glas zerstören. Selten hat man jedoch Zugang zu diesen Stellen, sonst könnte man sie durch einen Tropfen Siliconöl etwas schützen. Feuchte beschleunigt den Vorgang. Risse im Glas Es sind meist Risse, die kreisförmig um den Glaskolben verlaufen, bevorzugt am Übergang zu metallischen Sockeln aber auch an in Bereichen, wo sich der Durchmesser der Glaskolben stark ändert. Es sind innere Spannungen im Glas dafür verantwortlich, die bei der Herstellung durch Abkühlung entstanden sind. Auch die unterschiedlichen Kittmassen zur Verbindung von Sockel und Kolben können sich durch Raumfeuchte verändern und Druck auf das Glas ausüben. Selbst Temperaturschwankungen und Erschütterungen können Risse verursachen Ablösung von Beschichtungen. Diese Erscheinungen zerstören zwar nicht die Röhre selbst, führen aber zum Verlust des Hersteller- und Typenaufdrucks. Bei einigen Röhren kommt es zu flächenhaften Abplatzungen, bei anderen verändert sich die Beschichtung durch Faltenbildung mit anschließender Ablösung. Ich besitze Röhren, an denen gar nichts passiert und solche, wo ich diese Ablösungen nicht verhindern kann. Es liegt mir der Verdacht nahe, dass Feuchte, insbesondere aber UV-Licht dafür verantwortlich ist. Konservierungen mit Klarlack brachten auch keinen Erfolg. Wissenschaftliche Ausarbeitung zur Erhaltung von Kulturgut aller Art. |
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