Kesselring X-ray Tube

 

©  Tube Museum / Collection
Udo Radtke,  Germany
  2017-06-14


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Es handelte sich offenbar um einen kleinen Hersteller. Es werden unterschiedliche Adressen genannt:

Kesselring X-Ray Tube Company INC, 204 N. Desplaines St., 136 W. Lake Street, 652 W. Lake Street, Chicago, Il.

Es ist leider nicht viel über Kesselring bekannt. Es existiert der nachfolgend abgebildete, leider undatierte Katalog, mit 11 Seiten.

Frontseite des Kataloges der Kesselring X-ray Tube Co.

Auf der ersten Innenseite steht, dass er sein Wissen zur Herstellung von Röntgenröhren von ehemaligen Mitarbeitern der Firma CHF Müller in Hamburg erhalten habe.

Nachdem er 3 Jahre lang Röntgenröhren hergestellt habe, sei er inzwischen einen anerkannte Größe auf diesem Gebiet.

Röhren mit einen Regulator seien bei ihm mit dem selbstständig arbeitenden Regulator nach Sayen US Patent No. 594 036 ausgestattet.

Der Katalog enthält 5 unterschiedliche Röhrentypen und eine 3er Ventilröhren-Gruppe

Katalogauszug

Im Katalog ist auch einen einfache 3-polige Röhre angebildet, die es in unterschiedlichen Größen gab. 

Bekannter sind die Röhren mit dem kleinen Kupferkegel auf der Rückseite der Antikathode.

Interessanterweise ist bislang keine dieser Röhren unter "Kesselring" als Hersteller aufgetaucht. Wohl aber von Herstellern wie MacAlaster Wiggin & Co., Wandner & Son und Victor, die nachfolgend abgebildet sind.


Funktion des Kegels

Die Funktion wird unterschiedlich beschrieben. Einmal wird gesagt, dass dadurch eine bessere Fokussierung des Elektronenstrahls bewirkt werden soll. In einem anderen Fall wird behauptet, dass die schädigende Wirkung des Schließungsstromes (Zerstäubung der Antikathode durch umgekehrten Stromfluss) verringert werden soll.

Hier im Katalog steht nun, dass die Röhre mit 2 Kathoden ausgestattet sei. Das ist wohl so nicht ganz richtig. Besser würde lauten "einer Kathode und einer kathodenähnlichen Form der Anode". Bei den nachfolgend abgebildeten Röhren besitzt die Antikathode keinen elektrischen Anschluss. Wird sie mit Anode und Kathode an einen Induktor angeschlossen, so treffen beim Öffnen des Unterbrechers Elektronen von der Kathode auf die Antikathode und lassen Röntgenstrahlen entstehen. Beim Schließen des Unterbrechers geht die Eöektronen in die umgekehrte Richtung, also von der Anode aus, in Richtung auf die Rückseite der Antikathode in den Trichter. Es entsteht lediglich Wärme. Der nachfolgende Artikel beschreibt diese Vorgänge.

http://teslacollection.com/tesla_articles/1917/electrical_experimenter/frederick_finch_strong/x_ray_tubes_for_high_frequency_coils

Bei der im Katalog abgebildeten Röhre hat aber die Antikathode einen eigenen Anschluss. Warum? Das steht wohl im Zusammenhang mit der Stromquelle, die verwendet werden soll. Wird mit gleichgerichtetem Strom gearbeitet, entsteht auch nicht die entgegen gesetzte Entladung. Also kann die Antikathode an + gelegt werden. Wird mit Induktoren geringer Frequenz gearbeitet, erfolgt der Anschluss von + an der Anode.

 

   

Das Target der Antikathode ist in einem Zylinder eingebettet. Beiden anderen Varianten ist der Teil konisch gestaltet. Es st wohl nich davon auszugehen, dass Fischer selbst Röhren produzierte, sondern Röhren mit seinem Namen stempeln ließ.

Der grundsätzliche Unterschied dieser beiden Röhren ist die Anode, die bei der #18431 relativ hoch in der Glaskugel steckt, während sie bei der # 18088 im Verbindungsstutzen liegt. Allerdings bezeichnet der Katalog diese Anode als Kathode, was sicher nicht richtig ist. Sie wirkt allerdings, wenn der Unterbrecher eines Induktors öffnet, als Kathode.

Letzte Lebenszeichen findet man noch in der Patentschrift US 1092489 von 1914. http://www.google.com/patents/US1092489

In US-Archiven befindet sich ein 11-seitiger Katalog von 1914, in dem Röntgenröhren angeboten werden. https://beta.worldcat.org/archivegrid/collection/data/122316467

Weitere Links zu Kesselring-Röhren sind hier:
http://www.bcmamedicalmuseum.org/object/993.638.1
http://www.uvm.edu/~dahammon/museum/x-ray3.html

Eine andere Ausführungsform mit angeschlossener schräg stehender Antikathode, jedoch ohne Kegel ist hier:
http://www.bcmamedicalmuseum.org/object/993.638.1

Eineweitere Kesselring "Ventil-Röhre" wird hier gezeigt und beschrieben:
https://www.orau.org/ptp/collection/xraytubes/grosskesselring.htm

Eine "Moment" in Italien hier:
http://museofirst.it/en/catalogo-strumenti-di-fisica/schedastrumento/schedastrumento.html?cid%5B0%5D=773

Zu dem nachfolgenden Foto von Ebay ist als Website ?.spazioinwind.libero.it angegeben, die aber funktioniert leider nicht.

   ähnlicher Trichter auch hier.

Allerdings dürfte hier die vorgesehene Wirkung, dem Schließungslicht entgegenzuwirken, nur funktionieren, wenn allein die Anode angeschlossen ist und nicht auch die Antikathode. Die Röhre sieht sehr nach Gundelach als Hersteller aus.


Sollte jemand eine Fehler finden oder etwas zu ergänzen haben, so bitte ich um eine Mail.

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