Xenon-Höchstdrucklampen
(Quelle: Wikipedia)
Betrieb und
technische Besonderheiten
Xenon-Gasentladungslampen müssen
mit einem oft hochfrequenten
Hochspannungsimpuls von bis zu
50 kV gezündet werden, da sich
im kalten Zustand eine nicht
leitende Gasstrecke zwischen den
Elektroden befindet. Einmal
gezündet, entsteht zwischen den
Elektroden der
Xenon-Gasentladungslampe ein
ionisierter Lichtbogen, der
durch die kontinuierliche Zufuhr
eines geglätteten Gleichstroms
aufrechterhalten wird. Je besser
die Betriebsspannung durch ein
Vorsteuergerät geglättet ist,
desto größer ist die Lebensdauer
der Lampe und die Qualität des
abgegebenen Lichtes.
Der Druck der
Xenon-Edelgasfüllung steigt
während des Betriebs von etwa 8
bar
(0,8 MPa) im kalten Zustand auf
bis zu 70 bar (7 MPa) an. Der
große Druck verbreitert die
Emissionslinien des Plasma
zu einem im sichtbaren Bereich
nahezu kontinuierlichem Spektrum
mit einer Farbtemperatur von
etwa 6000 K, was der Farbe von
Tageslicht entspricht. Große
Wärmeverluste entstehen durch
die starke Aufheizung der Anode.
Diese wird durch die
eintreffenden Elektronen im
Betrieb rot glühend. Um die
Wärme besser abstrahlen zu
können, benötigt sie eine
größere Außenfläche. Eine
Heißwiederzündung der Lampe ist
mit geeigneten Vorschaltgeräten
möglich.
Die hohen
Temperaturen und der Druck,
unter dem eine handelsübliche
Xenon-Gasentladungslampe steht,
führen dazu, dass der Betrieb
eines solchen Leuchtkörpers mit
einem relativ großen Aufwand
verbunden ist. Die meisten
Lampentypen benötigen für den
reibungslosen Betrieb
Kühlungsvorrichtungen und ein
explosionssicheres Gehäuse.
Abhängig vom Verwendungszweck
werden Xenon-Gasentladungslampen
auch mit dotiertem
beziehungsweise beschichtetem
Quarzglas hergestellt, um die
Ultraviolettstrahlung des
erzeugten Strahlungsspektrums
zurückzuhalten und so die
Ozonbildung und die
Strahlungsbelastung der Optik zu
verringern.
Xenon-Gasentladungslampen haben
ein Leuchtzentrum von nur
wenigen Millimetern Ausdehnung,
wobei der Punkt der größten
Leuchtdichte direkt an der
Kathode
liegt. Sie werden daher auch als
Kurzbogenlampen bezeichnet. Die
geringe Größe der Lichtquelle
und ihre große Intensität
erlaubt wirkungsvolle Bündelung.
Die
Lichtausbeute
ist deutlich höher als
beispielsweise der von
Glühlampen.
Sie ist jedoch mit ca. 50 lm/W
niedriger als der von vielen
anderen Gasentladungslampen.
Anwendung
Wegen ihres
hohen Preises und des
aufwendigen und nicht ganz
ungefährlichen Betriebs wird die
Xenon-Gasentladungslampe nur für
spezielle Zwecke verwendet.
Diese Faktoren fallen vor allem
bei Kinoprojektoren,
Festkörperlasen, Effekt- und
Suchscheinwerfern,
Lichtquellen für
wissenschaftliche Anwendungen
und Leuchttürmen ins Gewicht.
Spezielle
Varianten der
Xenon-Gasentladungslampen werden
zur Herstellung von Platinen
oder zur biologischen Reinigung
von Trinkwasser verwendet. Bei
Lampentypen, die für diese
Anwendungsgebiete vorgesehen
sind, wird undotiertes Glas
verwendet.
Gefahren im
Umgang
Durch den hohen
Druck selbst im kalten Zustand
besteht bei mechanischen
Beschädigungen der Lampe ein
Explosionsrisiko. Durch ein
Zersplittern des Kolbens können
schwere Verletzungen bei
umstehenden Personen verursacht
werden. Eine heiße Lampe ist
infolge des höheren Drucks und
der beanspruchten Materialien
entsprechend gefährlicher.
Selbst die
ozonfreien Lampen strahlen
große Mengen längerwelliges
UV-Licht ab. Ohne geeignete
Schutzmaßnahmen führt die
Strahlung auf unbedeckter Haut
in Kürze zu Verbrennungen und
steigert längerfristig das
Krebsrisiko.
Die
Leuchtdichte des Lichtbogens ist
so hoch, dass der ungeschützte
Blick auf diesen innerhalb
kürzester Zeit schwere Schäden
der Netzhaut bis hin zur
Erblindung verursachen kann.
Im
professionellen Bereich
(Kinoprojektion, Medizintechnik,
Messtechnik und Materialprüfung)
sind daher eine Reihe von
Sicherheitsmaßnahmen üblich, wie
zum Beispiel
- Eingehende Schulung von
Bedien- und Wartungspersonal
- Betrieb
nur in geeigneten
geschlossenen Gehäusen
- Augenschutz mit
Spezialbrillen oder
Absperrung der
Lichtausbreitungswege
- Wechsel
und Transport nur in
speziellen Lexanbehältern
- Einsatz
spezieller Schutzkleidung
bei der Handhabung
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