Gundelach Schutzrechte und Anmeldungen aus Gehlberg |
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Es betrifft ein seitlich in den Kathodenhals eingeschmolzenes Röhrchen aus Palladium, einem Metall der Platin-Gruppe, das außerhalb der Röhre ca. 4cm vorsteht und am äußeren Ende zugeschweißt ist. Wenn man es mit einer Spiritus- oder Gasflamme zum Glühen bringt, dringt Wasserstoff aus der Luft, durch die Wandung des Palladium-Röhrchens nach innen und weiter in die Röntgenröhre. Damit wird der Druck in der Röntgenröhre, der sich im Laufe des Betriebes durch Zerstäubung der Kathode verringert, wieder erhöht. Erstaunlich ist nun, dass dieses Paten DRP103100 nicht auf Gundelach, sondern auf Paul Villard und Paul Chabaud, Frankreich, ausgestellt ist. https://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?action=pdf&docid=DE000000103100A
In der Preisliste 60, September 1905, werden auf S.11 Details zur Funktion beschrieben. Erstmals taucht dort auch folgender Warnhinweis auf.
Spätestens jetzt kommen Fragen auf.
Die Tatsache, dass Platin im glühenden Zustand Wasserstoff durchlässt, hatte schon der französiche Chemiker Henri Etienne Sainte-Clair Deville 1818-1881, im Jahre 1864 festgestellt. Da Palladium auch in die Gruppe der Platin-Metalle gehört, war es auch wohl dort festgestellt worden. Dazu die Fundstelle im Polytechnischen Journal: Deville, über die Porosität des Platins bei erhöhter Temperatur. (Jg. 1864, Bd. 171, Nr. LI., S. 199–201) Somit darf man davon ausgehen, dass die Durchlässigkeit für Wasserstoff bekannt war, allerdings nicht im Zusammenhang mit der Anwendung in der Röntgenröhre. Es könnte wohl so gewesen sein, dass Gundelach die Nutzung gestattet wurde, man sich aber verpflichtete, keine Röhren mit der Villard-Chabaud-Regeneration nach Frankreich zu liefern. In einer Ausführung zu dieser Art der Regeneration schreibt Prof. Dr. Albert Schön... auf dem Röntgenkongress 1908 in Berlin, dass die Regeneration mittels Osmose sich nicht sonderlich bewährt habe, da der Vorgang zu lange dauere. Patentröhre Das Patent dazu ist DRP109449 vom 16.04.1899.
Die Bezeichnung "Patent-Röhre" ist wohl auf das angemeldete Patent DRP109449 zurückzuführen. Die Fertigung ging bis 1915. Am gleichen Datum wurde auch ein Patent zur Ausgestaltung der Kathode angemeldet. E. Gundelach, Gehlberg / Kathode für Vakuumröhren /
16.04.1899 / 10.03.1900 P08
Wasserkühlröhre 1902-S28-DRGM / P24
E. Gundelach, Gehlberg / Röntgenröhre mit Wasserkühlung /
24.06.1904 / 10.04.1906 Die Röhre wurde bereits in der Liste Dezember 1903 abgeboten, das Patent dazu aber erst am 24.06.1904 angemeldet. Aus Preisliste Dez. 1903
Die gleiche Anmeldung erfolgte auch zeitnah in USA. E. Gundelach, Gehlberg, Wasserkühlröhre,
USA / 18.12.1904 / 19.12.1905
Zuvor hat es aber auch schon Anmeldungen zu wassergekühlten Röntgenröhe gegeben, wie hier: CHF Müller Hamburg / Röntgenröhre mit durch
Wasser gekühlte Antikathode / 21.05.1899 / 19.09.1900 Mylius Ehrhardt, Berlin, / Apparat
zur Erzeugung von Röntgenstrahlung mit wassergekühlter Antikathode /
01.08.1899 / 13.04.1901 W.A. Hirschmann, Berlin, /
Einrichtung zur Kühlung der Antikathode bei Röntgenröhren / 20.12.1900 /
21.12.1901 Burger, Berlin, Vorrichtung zur
Erzeugung von Röntgenstrahlung (Wasserkühlröhre) / 19.04.1901 /
22.04.1902 Die Anmeldung DRP169566 von Gundelach hatte allerdings den Vorzug, dass der an der Platinplatte rückseitig angebrachte Schaft eine deutlich größere Wärme-Übertragungsfläche an das Wasser besaß. Das Patent wurde aber erst relativ spät, erst am 10.04.1906, erteilt. Hier hat es vermutlich Einsprüche gegeben, die erst abgearbeitet werden mussten. In der Liste 1905 war die wassergekühlte Röhre noch enthalten, danach viele Jahre nicht mehr. Erst in der Liste von 1915 taucht sie wieder auf, vermutlich waren zu diesem Zeitpunkt Patente der früheren Anmelder bereits erloschen. Vielleicht war dies auch ein Grund dafür, warum Gundelach als einziger alle möglichen Konstruktionen zur Wärmeabfuhr von der Antikathode, aber der Kathode, entwickelte. Weitere Anmeldungen von Gundelach: 1904-190-DRGM / P36 / E. Gundelach, Gehlberg Diese Gebrauchsmuster betrifft offensichtlich die bereits in der Preisliste Dez. 1903 zusätzlich beworbenen "Röntgenröhren mit vorgeschobenem Hals".
P74 / E. Gundelach, Gehlberg P97 /F. Schilling, Gehlberg
E.Gundelach, Gehlberg / Röntgenröhre / (Kühler f. Antikathode)
27.11.1907 / 22.10.1909
Wolfram-Röhren In der Nachtragsliste 1912 zur Liste Nov. 1911 erscheinen erstmals Röhren mit Antikathoden aus Wolfram. Dazu ist in der Liste folgender Vermerk eingetragen.
Es handelt sich hier um das Siemens & Halske-Patent vom 08.11.1904, das eine
Antikathode aus Wolfram unter Schutz stellt. Das bedeutet, dass es Gundelach offensichtlich gestattet wurde, nunmehr ab Anfang 1012 solche Röhren selbst anzubieten, mit der Ausnahme, nicht nach England zu liefern, da dort von Siemens eigene Interessen bestanden. Regeneratoren Das Grundprinzip, über elektrische Ströme Gas abzuspalten, wurde im Prinzip schon von Dr. Zehnder, Freiburg, im Jahre 1896 beim Eidgenössischen Patentamt, Schweiz, angemeldet.
DR. Ludwig Albert Zehnder, Freiburg / Druckreguliervorrichtung an
Gefäßen mit gasverdünnten Räumen, durch welchen elektrische Ströme
geschickt werden, z.B. Röntgenröhren / 14.08.1896 Aber auch F. Schilling, Gehlberg trat damit schon am 08.10.1901 sehr früh in Erscheinung. 1902-S28-DRGM / P25 / F. Schilling, Gehlberg Das Gebrauchsmuster DGM 346585 von Gundelach wurde erst am 08.07.1908 erteilt und ist damit das wohl späteste Schutzrecht eine Regenerations-Vorrichtung betreffend, aber doch noch sehr erfolgreich war. 1908-168-DRGM / P50 / E. Gundelach, Gehlberg P51 Nachfolgend eine Einzelseite, die seinerzeit von Gundelach veröffentlicht wurde. In den Preislisten erschien dieser Regenerator erstmals 1908.
Zuvor hatte es schon umfangreich Anmeldungen zu ähnlichen Regeneratoren gegeben. Hugo Wiegand, Gehlberg
/ Vak.-Röhre m.
Einrichtung z. Regulierung d. Vakuums. /22.07.99 /10.04.1900 P12
F. Schilling, Gehlberg Auszug aus frühem Schilling-Katalog
CHF Müller / Vorrichtung z. Vermehrung des
Luftinhaltes in Röntgenröhren / 16.02.1901 /28.06.1905 Albert Friedländer, Berlin / R.F. Friedlander,
Chicago / Röntgenröhren mit Regelungssubstanzen für die Gasdichte /
06.06.1902 / 07.12.1903 Es sind aber auch noch weitere, ähnlich aussehende Regeneratoren aufgetaucht, von denen nicht klar ist, ob dafür Schutzrechte vorliegen bzw. wer sie herstellte.
P72
/
F. Schilling, Gehlberg Ventilröhren E. Gundelach, Gehlberg
/ Vakuumrohr / Ventilröhre / 17.03.1901 /
03.10.1901 /
Polyphos München
/ Ventilröhre / 19.10.1907 / 14.04.1909
/
Anmerkung: Dieses Patent wird auch von Gundelach in seiner
Preisliste in 1922 genannt. Auszug aus Liste v. 1922
E. Gundelach, Gehlberg / Ventilröhre / 10.11.1908 / 10.05.1909
/
Anmerkung: Die Ausführung Fig.2 kam in den Preislisten erstmals 1910 mit dieser Patentnummer vor. Fig.2 / P52 In Liste 1913 wurde sie erstmals auch in blau angeboten Ab Liste 1913 auch in blau / P53 Eine Röhre nach Fig. 3 befindet sich bei Gundelach im Lager. ( Wurde aber nie in einer Preisliste aufgeführt.) Röhre nach Fig.3 / P54 Sonstige Anmeldungen 1909-49-DRGM / P56 / F. Schilling, Gehlberg GM / P84 / F. Schilling, Gehlberg GM / P85 / F. Schilling, Gehlberg US Patent 1 170 247 von 1916-02-01 Anticathode for Röntgen Ray Tubes
Emil Raffler, Düsseldorf / Röntgenröhre mit
verzögerter Kühlung / 18.10.1919 / 15.02.1921
P60
Anmerkung: Dieses Patent wird auch von Gundelach in seinen
Preislisten in 1922 genannt. Auszug aus Liste 1922
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