FFO, Flugforschung Oberpfaffenhofen

 

©  Tube Collection Udo Radtke,
Germany
  08.11.2008


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Begründer der Flugfunk-Forschung im Raum München in der Zeit zwischen 1908 und 1944 war Professor Dr. phil. nat. Max Dieckmann, der Leiter der Drahtlostelegraphischen und Luftelektrischen Versuchsstation Gräfelfing (DVG). Dieckmanns Wirken für die DLR-Vorgängereinrichtung DVG begann bereits im Jahr 1908, als er - zu dieser Zeit  Assistent an der Technischen Hochschule München - in Eigeninitiative eine Wiese vor den Toren Münchens in Gräfelfing pachtete, um dort in einer kleinen Holzhütte luftelektrische Messungen auszuführen. 

Max Dieckmann 1882-1960

Dieckmann wurde am 5. Juli 1882 in Hermannsacker bei Stollberg im Harz geboren. Nach dem Abitur in Leipzig studierte er Mathematik, Chemie, Experimentalphysik und allgemeine Elektrotechnik in Göttingen und Leipzig und beschäftigte sich dann an der Technischen Hochschule München mit der Praxis der luftelektrischen Messungen. 1905 ging Dieckmann an die Kaiser-Wilhelms-Universität nach Straßburg zu Ferdinand Braun, der sich dort mit drahtloser Telegraphie beschäftigte. Bei ihm promovierte Max Dieckmann im Jahr 1907 mit einer hochfrequenztechnischen Arbeit.

Seit Beginn seiner Tätigkeit an der TH München und in Gräfelfing war die Arbeit Dieckmanns eng mit der Fliegerei verbunden; er arbeitet bis zu Beginn des ersten Weltkrieges neben dem Ausbau des Praktikumsbetriebes in Gräfelfing an Untersuchungen für die Zeppelin-Luftschifffahrt. 1912 wurden erstmals vom Luftschiff "Victoria Luise" Telegramme an private Empfänger versandt. Dieckmanns Verdienst dabei war die Schaffung geeigneter Ballonstoffe, bei denen keine Reibungselektrizität bei der mechanischen Beanspruchung entstehen konnte, sowie der Nachweis, dass man die bis dahin gefürchtete drahtlose Telegraphie ohne Explosionsgefahr in wasserstoffgefüllten Luftschiffen verwenden konnte. 

Während des Krieges arbeitete Max Dieckmann als Freiwilliger für die Nachrichtenersatzabteilung München, seit 1916 als Vorstand der wissenschaftlichen Abteilung der Preußischen Inspektion der Luftschiffertruppen und seit Ende 1917 als Leiter des Röhrenlaboratoriums bei der Flieger-Nachrichten-Versuchsabteilung in Döberitz. Während dieser Zeit bezog er seine Gräfelfinger Station erfolgreich in die Arbeiten ein; Probleme, nach Kriegsende die private Versuchsstation weiter zu betreiben, lösten sich durch die Annahme einer außerordentlichen Professur mit Lehrauftrag im Jahr 1920, der den Ausbau der Versuchsstation Gräfelfing für Lehrbetrieb und Forschung ermöglichte. Im Jahr 1925 konstruiert Dieckmann mit Hilfe der Braun`schen Röhre ein Fernsehgerät und entwickelt die photoelektrische Abtastung sowie die erste rein elektronische Aufnahmeröhre. Er führte die drahtlose Übertragung von Bildsignalen und Synchronisierungsströmen ein und wies so den Weg für die Entwicklung eines allgemeinen Fernsehrundfunks.  

Versuche der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin-Adlershof, Dieckmann im Jahr 1926 für eine neu zu gründende Abteilung für Hochfrequenzforschung abzuwerben, scheitern am Interesse der TH München, die ihn nicht freigab. Ersatzweise wurde Dieckmann im Jahr 1927 Mitglied des Technischen Beirates der DVL. Im Jahr 1936 wurde er  zum planmäßigen außerordentlichen Professor an der TH München ernannt; zugleich wurde dort für ihn das Institut für Radiotechnik und Flugfunkwesen eingerichtet. In dieser Funktion baute er im Jahr 1937 das Flugfunk-Forschungsinstitut Oberpfaffenhofen auf, in dem die DVG aufging. Dieses von Dieckmann geleitete Institut ging seinerseits nach dem Krieg im Institut für Flugfunk und Mikrowellen der DVL in Oberpfaffenhofen auf. 

Dass die von Max Dieckmann geleiteten Institutionen internationale Anerkennung genossen ist der Tatsache zu verdanken, dass Dieckmann es verstand Theorie mit Praxis, Forschung mit Entwicklung zu verbinden und seine Mitarbeiter zur Teamarbeit zu motivieren. Nach Kriegsende ging Dieckmann in die USA zum Wright-Patterson Airfield in Ohio, einer dem FFO entsprechenden Forschungsstelle. Nach einem Jahr kehrte er aus gesundheitlichen Gründen nach Deutschland zurück. Er wurde im Jahr 1958 emeritiert. Max Dieckmann starb am 28. Juli 1960 in Gräfelfing.

Quellen:

Berndorfer, F.: Prof. Dr. Dieckmann 60 Jahre, in: Hochfrequenztechnik und Elektroakustik. Jahrbuch der drahtlosen Telegraphie und Telephonie, Bd. 60. Heft 1, Juli 1942, S. 1f.

Handel, Paul Freiherr von: Ansprache zum 60. Geburtstags des Ordentlichen Mitglieds Max Dieckmann, in: Jahrbuch der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung 1942/1943, S. 206-210.

Zetzmann, Hans, J.: Max Dieckmann, in: Jahrbuch 1960 der WGL, S. 484-486. 

Zetzmann, Hans, J.: Zur Würdigung von Professor Dr. phil. nat. Max Dieckmann, in: Festschrift zum 50jährigen Bestehen der DVL, 1962, S. 126-127.

http://www.dlr.de/archiv/koepfe.htm

Offensichtlich hat es in der Zeit des zweiten Weltkrieges einige Magnetrons gegeben, die entweder dort entwickelt oder zumindest erprobt worden sind.

In USA bin ich auf Beutematerial der US.Truppen gestoßen, bei dem sich eben diese genannten Magnetrons befanden und die deutlich mit FFO gekennzeichnet waren.


   

   

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